Welche besonderen Bedingungen existieren - auf der Folie dieser Entwicklungen - am Geschwister-Scholl-Gymnasium?

Die Mehrzahl unserer SchülerInnen entstammt dem mittleren bis oberen Mittelstand. Dies hat u.a zur Folge:

* Ein großer Teil unserer SchülerInnen hat einen ausgesprochen hohen Lebensstandard. Zumindest gibt diese Schicht in der "Klassenöffentlichkeit" den Ton an. Es gibt relativ wenig Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit und sozialer Not. Der Ausländeranteil ist sehr gering - auch im Vergleich mit anderen Gymnasien.

* In den meisten Lerngruppen gibt es eine mehr oder weniger große Gruppe von SchülerInnen, die sichtbar Anregungen und Vorwissen aus dem Elternhaus mitbringen.

* Viele Eltern messen der Schule und dem Abitur einen hohen Wert bei. Die positive Seite hiervon ist, dass die Schulpflegschaft sehr aktiv ist und der Förderverein zahlungswillig. Die negative Folge ist, dass zum einen der Erwartungsdruck vieler Eltern an uns als Schule sowohl was die kulturelle Seite unseres Angebotes angeht als auch was die Erziehung der Kinder betrifft, mit denen man selbst zum Teil nicht klarkommt, recht hoch ist. Außerdem erleben wir immer wieder die Tendenz zur Überforderung der Kinder, die auch entgegen unserer Beratung unbedingt das Abitur machen sollen.

* Es leben noch viele unserer SchülerInnen in "kompletten" Familien. Dabei gibt es einen relativ hohen Anteil von Familien mit "klassischer" Arbeitsteilung zwischen Müttern (Erziehungsverantwortliche) und Vätern (Hauptverdiener und oft abwesend). Dies wirkt sich auf das Selbstbild von Jungen und Mädchen aus. Daneben gibt es natürlich auch Scheidungskinder, alleingelassene Kinder, psychisch verwahrloste Kinder und Jugendliche.

* Ein weitere Folge des sozialen Hintergunds unserer SchülerInnen ist, dass wir (noch) relativ wenig Probleme mit Gewalt haben - bei m.E. zunehmender Tendenz. Und, viele unserer SchülerInnen sind über den "Leistungshebel" im positiven wie auch im negativen Sinne disziplinierbar.

* Politisch/gesellschaftlich organisiert sind die meisten unserer SchülerInnen nicht (in den unteren Altersgruppen gibt es noch eine Gruppe, die durch die KJG organisiert wird; in der Oberstufe sind mir persönlich - seit Jahren - nur noch Mitglieder der JU bekannt und das in Prozentsätzen von 2 bis 3 %)


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