Sergej Tanejew (1856 - 1915)
Sergei Iwanowitsch Tanejew - russischer Komponist, Pädagoge und Musikwissenschaftler - wurde am 25. November 1856 als Sohn des Philologen und Amateurmusikers Ivan Tanejew geboren. 1875 absolvierte er die Moskauer Musikhochschule, wo er von Anton Rubinstein Klavierunterricht und von Peter Tschaikowsky Kompositionsunterricht erhielt. Tanejew war einer der ersten, die Tschaikowskys Klavierwerke aufführten. 1878 bis 1905 Jahren war Tanejews Tätigkeit untrennbar mit der Moskauer Musikhochschule verbunden. Dort unterrichtete er die Fächer Harmonielehre, Instrumentation, Komposition, Kontrapunkt und Formenlehre. Große Aufmerksamkeit widmete Tanejew der nord-kaukasischen Volksmusik, die er sammelte und niederschrieb. In seiner Musik setzte er die Tradition sowohl Glinkas, Tschaikowskys als auch Bachs und Beethovens fort, wobei er einige Tendenzen des 20. Jahrhunderts vorwegnahm; u.a. den Neoklassizismus. Sein Schaffen zeichnet sich durch philosophische Tiefe und eine äußerst polyphone Kompositionsweise aus. Zudem hauchte er dem A Capella-Gesang mit seinen mehr als vierzig Chorwerken neues Leben ein. Mit seinen Schriften lieferte er einen wichtigen Beitrag zur Musiktheorie. Seine pädagogische Tätigkeit hatte zudem große historische Bedeutung: Zu seinen Schülern zählten Sergej Rachmaninow, Alexander Skrjabin, Nikolai Medtner und Reinhold Glière. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Opern, Chöre, Orchesterwerke, Kammermusik und Klavierwerke. Tanejew starb am 19. Juni in 1915 in Djudkowo, bei Swenigorod. |