Jean Philipp Rameau (1683 - 1764)
Jean-Philipp Rameau fasste erst mit achtzehn Jahren den Entschluss, Musiker zu werden. Davor hatte er zwar schon den größten Teil seiner Schulzeit mit komponieren und singen verbracht, wohl aber nicht ernsthaft daran gedacht, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. So ging der am 24. September 1683 in Dijon geborene Sohn eines Organisten erst 1701 nach Italien, um seine Pläne dort zu verwirklichen. Dieser Versuch scheiterte jedoch zunächst, so dass er wenig später wieder zurückkehrte. 1702 bekam er dann eine Stelle als Organist an der Kathedrale in Avignon. Dieser Tätigkeit sollte er noch in diversen anderen Städten nachgehen, so z. B. in Paris, Lyon oder als Nachfolger seines Vaters in Dijon. 1722 ging Rameau nach Paris und machte dort Bekanntschaft mit Le Riche de la Pouplinière, in dessen Haus Rameau für die nächsten dreissig Jahre wohnte. Diese Verbindung war für den Komponisten von großem Vorteil, lernte er dadurch doch viele einflussreiche Persönlichkeiten kennen. Ausserdem traf er hier mit Voltaire zusammen, der das Libretto für seine erste Oper Samson schrieb. Die Oper wurde jedoch nicht aufgeführt und die Musik ist heute nur noch teilweise erhalten. Mit seinen folgenden Opern und Opéra-ballets hatte Rameau in den folgenden Jahren großen Erfolg in Frankreich. Die Kompositionen anderer Gattungen brachten ihm sogar internationalen Ruhm. Nachdem er 1752 aus dem Hause La Pouplinières ausgezogen war, lebte er bis zu seinem Tod am 12. September 1764 weiterhin in Paris. Neben seiner Tätigkeit als Komponist verfasste Rameau etliche Aufsätze und Schriften zur Musiktheorie. Mit der Traité de L'harmonie wurde seine erste Veröffentlichung gleich zu seinem Hauptwerk. In ihr schlägt sich Rameaus intensive Auseinandersetzung mit der Harmonietheorie nieder, durch die er für die Ausbildung der neuen Harmonielehre maßgeblich wurde. |