Krankengymnastik
Die Grobmotorik ist das Gebiet, was unserer Meinung nach in Deutschland am besten therapeutisch abgedeckt ist. Elias hat schon vom Alter von 4 Monaten einmal wöchentlich Krankengymnastik bekommen. Er hat zu den wohl nicht allzuhäufigen Kindern gehört, die sich für Vojta begeistern konnten. Das ging gut, bis er so etwa 9 Monate alt war - dann hat er sich heftig gewehrt. Nach einer unruhigen Phase, in der wir es auch mal mit Bobath probiert haben (mit genausoviel Protest!) sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen: Uns ist es wichtiger, daß Elias motiviert wird und ist, Dinge zu lernen, als ein Programm gegen seinen Willen durchzusetzen! Für sein weiteres Leben wird ja viel davon abhängen, ob er wirklich Lust hat zum Lernen, und die wollen wir ihm möglichst nicht verderben. Das hieß nun nicht: nie mehr Krankengymnastik. Aber wir haben halt eine Zeitlang weniger mit ihm gemacht - und sieh an, danach ging es auch wieder besser. Außerdem haben wir uns, dann auch in Absprache mit unserer Physiotherapeutin, immer auf die Gebiete konzentriert, die Elias auch am meisten interessierten. D.h. als er lieber erst stehen als krabbeln lernen wollte, dann haben wir das unterstützt. Und sieh da, das Krabbeln hat er trotzdem gelernt!
In Bezug auf die Methode würde ich auch allen Eltern raten, sich einfach nach dem Kind zu richten. Wir turnen im Augenblick wieder ein bißchen nach Vojta und nach Castillo Morales, aber das liegt einfach daran, daß wir alle, die Krankengymnastin, wir Eltern und Elias, am besten damit klarkommen. Ich glaube nicht daran, daß die späteren grobmotorischen Fertigkeiten unserer Kinder an der Methode liegen.
Als Literaturempfehlung für zu Hause möchten wir wieder ein amerikanisches Buch empfehlen, da es so ausgesprochen gut aufbereitete praktische Übungsempfehlungen enthält:
Patricia C. Winders, Gross Motor Skills in Children with Down Syndrome, A Guide for Parents and Professionals, Woodbine House 1997 | Da wir den Service von Amazon sehr schätzen, haben wir einen link zu der entsprechenden Seite gelegt, so daß Ihr das Buch sowie 2 Leserrezensionen direkt ansehen und natürlich auch bestellen könnt. |
Babymassage |
Wir hatten das Glück, daß in unserem örtlichen Krankenhaus ein Baby-Massage-Kurs angeboten wurde. Im gesamten ersten Lebenshalbjahr hat Elias meine täglichen Massagen sehr genossen. Sicher haben sie auch dazu beigetragen, daß er die häuslichen Krankengymnastikübungen gerne gemacht hat, denn das war immer eine tägliche Sitzung. Während ich mich auf die Ganzkörpermassage konzentriert habe, hat Michael regelmäßig Elias´ Füße massiert und tut das oft jetzt noch. Ob DS oder nicht - zur Entspannung sehr zu empfehlen, Elias ist schon öfter dabei eingeschlafen!
Lieder zur Bewegung
Musik hat immer dazu beigetragen, Elias die Krankengymnastik-Übungen angenehm zu machen und hat teilweise auch die Massagen begleitet. Mancher Protest war vorbei, wenn ein Kinderlied gesungen wurde. Die neueste Übung, um fürs Gehen fitter zu machen: " Laurentia, liebe Laurentia mein" - da fällt das Aufstehen und Hinhocken doch viel leichter!