Über den Ursprung dieses Liedes ist leider nichts mehr bekannt. Zwar wird vermutet, daß es von Herzogin Nefora stammt, die im Jahr 446 v.d.K. auch "Schattenwelt" verfaßte, aber dies ist nicht gesichert. Genausogut könnte es auch von der Baronin Revog oder dem Kleriker Herqui sein, welche mit ihren Liedern über die Königin bzw. die Klinge in die Geschichte eingegangen sind. Die Zeitabgabe "tausend Jahre" im Liedtext ist nur symbolisch zu verstehen.
Der Turm
Im steinigen Wüstenland von Mespient,
in schroffer Einöde im kalten Sandessturm,
ragt in einsamer Höhe zum Himmel ein alter Turm.
Es ist jener, den man nur flüsternd Convin nennt.
Dort steht er schon seit tausend Jahren,
unheimlich und allein.
Schon mancher Sturmwind voller Gefahren
brach über ihm herein.
So lebt verbannt vom Heimatlande
hier auch einsam ein Mann.
Wohin den Schritt der Arme wandte,
niemand bot Rast ihm an.
Er klagt: "So muß in fremder Erde
hier zu Grunde ich gehen,
darf nimmermehr am eignen Herde
Frau und die Meinen sehen!
Mein Gold, mein Hab und Gut, mein Leben,
alles würde ich gern
für eine einz´ge Stunde geben,
die ich von euch nicht fern!"
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