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Benjamin Britten (1913 - 1976)

In Edward Benjamin Britten begrüßt England sein erstes großes schöpferisches Operntalent seit Purcell. Am 22. November 1913 in Lowestoft an der Ostküste als Sohn eines Zahnarztes geboren, bei Brude, Ireland und Benjamin in die Lehre gegangen, ist Britten bis heute ein Kind dieser herben Meereslandschaft anheimelnder Traulichkeit und zugleich abweisender Öde geblieben. Musik des Meeres, würzig und temperamentvoll, hat er meist geschrieben: ein erstaunlich reiches Schaffen. In den ersten veröffentlichten Werken (Sinfonietta, Phantasy Quartett) zeigt sich bereits die für ihn charakteristische Variationstechnik. Während eines dreijährigen Aufenthaltes in Amerika entstand eine dem Andenken der Eltern gewidmete Sinfonia da Requiem. Mit all seinen Vorzügen, einem geschickten Jonglieren mit reizvollen, pointensicheren Einfällen, die harmonisch maßvoll und formal sicher behandelt werden, ist Brittens Musiziertrieb auch im Bereich der Musikbühne fruchtbar geworden. Seit dem Opernerstling "Peter Grimes", der kurz nach Kriegsende in London Aufsehen erregte, hat sich sein echtes Theaterblut sowohl im Tragischen wie im Heiteren, im dramatisch Schweren wie im kammermusikalisch Leichten bewährt. Die meisten dieser Werke schrieb Britten für die von ihm begründete und geleitete English Opera Group, eine auch auf dem Kontinent hoch angesehene Kammeroperntruppe. Ebenso ist das alljährliche Festival in seinem Wohnort Aldeburgh seiner Initiative entsprungen - glänzender Organisator, der er neben seiner Eigenschaft als Komponist, Dirigent und Pianist ist.

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