Boris IvanovicTischtschenko (1839)
Boris lvanovic Tišcenko [sprich: Tischtschenko], geboren am 23. März 1939 in Leningrad, ist ukrainischer Herkunft. Seine Grundausbildung erhielt er an der Leningrader Musikfachschule, Klavier bei V. Michelis und Komposition bei Galina Ustvol'skaja. 1957-62 studierte er Klavier (bei A. Logovinskij) und Komposition (bei Vadim Salmanov, Viktor Vološinov und Orest Evlachov) am Leningrader Konservatorium; daran schloss sich bis 1965 die Aspirantur bei Dmitrij Šostakovic an. Boris Tišcenko unterrichtet seit 1965 Komposition am Leningrader Konservatorium (seit 1986 Professor). Seine Werke sind mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Staatspreis der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik und dem Glinka-Preis; das 1. Cellokonzert op. 23 (1963) erhielt 1966 beim Prager Frühling den ersten Preis. Tišcenko hat eine ganze Reihe junger Komponisten herangebildet, deren Werke bei Festivals in der Sowjetunion Beachtung gefunden haben, darunter die Komponistinnen Ol'ga Petrova und Irina Cesljukevic. Er tritt auch als Pianist auf und hat außerdem einige bemerkenswerte analytische Arbeiten publiziert, vor allem über seine beiden Lehrer Galina Ustvol'skaja und Dmitrij Šostakovic, für die er zeitlebens große Verehrung bewahrt hat. Tišcenko gehört - neben Alfred Schnittke, Sofija Gubajdulina, Edison Denisov, Arvo Pärt, Valentin Sil'vestrov u.a. - zu der Komponistengeneration, die um 1960 an die Öffentlichkeit trat, bei Festivals mit neuer Musik Aufsehen erregte und damals sowjetische Kulturbürokraten durch avantgardistische Techniken verschreckte. Heute ist Tišcenko in Osteuropa ein bekannter und geschätzter Komponist. Auch im Westen wird seine Musik häufig gespielt; zahlreiche Werke sind, vor allem in Italien und England, im Druck und auf Schallplatten erschienen. |