Geboren am 29. Juni 1911 in New York, gestorben am 24. Dezember 1975 in Hollywood

Bernard Herrmann ist einer der bekanntesten Filmkomponisten. Er studierte an der Juilliard Graduate School unter Bernard Wagenaar und später an der New York Universität unter Philip James und Percy Grainger. Im Alter von 20 Jahren gründete er bereits sein eigenes Kammerorchester (New Chamber Orchestra of New York), welches er bis 1934 dirigierte. Danach war er Chefdirigent vom Columbia Broadcasting System.

Er arbeitete mit dem jungen Orson Welles in seinem "Mercury Theatre Of The Air". Dieser brachte Herrmann für seinen Film Citizen Caine 1940 nach Hollywood. Herrmann bekam für diese Musik prompt eine Oskarnominierung. Im darauffolgenden Jahr wurde seine Musik zu dem phantastischen Film The Devil and Daniel Webster mit dem ersten und auch einzigen Musikoskar seiner Laufbahn ausgezeichnet.

Für den Kriminalfilm war vor allen Dingen die Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock von Bedeutung, mit dem er insgesamt achtmal arbeitete. Unvergessen sind dabei die Musiken zu THE TROUBLE WITH HARRY, THE MAN WHO KNEW TOO MUCH, THE WRONG MAN, VERTIGO, NORTH BY NORTHWEST, THE BIRDS (bei dem Herrmann nur für die Toneffekte verantwortlich war, ansonsten gibt es in dem Film keine (!) Musik), MARNIE und vor allen Dingen natürlich PSYCHO.

Hitchcock wollte für seinen Film Musik, die dem Publikum Angst einjagte. So setzte Herrmann, bekannt für seine ungewöhnlichen Orchestrierungen, erstmals ein ausschließlich aus Saiteninstrumenten zusammengesetztes Orchester ein. Hitchcocks Vorgabe hat er damit erreicht, denn die Musik spielt in Psycho für die Spannung keine unbedeutende Rolle. In den siebziger Jahren arbeitete Herrmann in den Frühwerken von Thriller-Spezialist Brian de Palma (oft als Hitchcock-Nachkomme bezeichnet) zusammen in SISTERS und OBSESSION.

Er schrieb außerdem die Musik zu zahlreichen unvergesslichen phantastischen Filmen wie THE 7TH VOYAGE OF SINDBAD, JOURNEY TO THE CENTER OF THE EARTH, THREE WORLDS OF GULLIVER, MYSTERIOUS ISLAND, JASON AND THE ARGONAUTS und nicht zu vergessen Truffauts FAHRENHEIT 451. Todkrank beendete er noch die Musik zu Scorsese´s TAXI DRIVER. Herrmann starb am 24. Dezember 1975 in Hollywood. Herrmanns Musik wurde nach seinem Tod noch in 4 Filmen verwendet, zuletzt im Remake von dem Thriller CAPE FEAR.

Neben der Filmmusik beherrschte er auch traditionelle Gattungen der Musik. So schrieb er auch eine Oper nach Emily Bronts Roman Sturmhöhen (Wuthering Heights), zwei TV-Weihnachts-pern (A CHRISTMAS CAROL und A CHILD IS BORN), Fantasticks, Nocturne AND Scherzo für Orchester, ein Streicherquartett ECHOES, mehrere Ballette und eine Kantate nach Melvilles Moby Dick.