Grażyna Bacewicz (1909 - 1969)
In ihrer Heimatstadt Lodz erhielt sie am Konservatorium ihren ersten Klavier- und Geigenunterricht. Am Konservatorium in Warschau setzte sie nach dem Abitur (1928) ihr Klavier- und Geigenstudium fort, um ab 1932 in Paris bei Nadia Boulanger Komposition und bei André Touret und Carl Flesch weiter Geige zu studieren. Danach verfolgte sie zunächst eine Doppelkarriere als Komponistin und als Geigerin und war auf beiden Gebieten sehr erfolgreich. Ab 1955 widmete sie sich nur noch dem Komponieren. Von 1934 - 1935 lehrte sie Harmonielehre und Kontrapunkt am Konservatorium in Lodz, ab 1966 am Konservatorium in Warschau. Obwohl ihr kompositorisches Schaffen in der Zeit des Neoklassizismus begann, der zu ihrer Studienzeit in Paris Einzug gehalten hatte, wehrte sie sich immer gegen das Eingliedern ihrer Werke in diese Stilrichtung und bezeichnete ihren Kompositionsstil schon "als atonal", auf barocken und klassischen Formstrukturen fußend. Sonst äußerte sie sich nicht zu ihren Kompositionen, weil sie der Meinung war, dass das Komponieren eine diskrete individuelle Sache jedes Einzelnen sei. Grażyna Bacewicz, verheiratet und Mutter einer Tochter, war aber nicht nur als Komponistin sondern auch als Schriftstellerin tätig und erfolgreich, wobei ihre Erzählungen und Romane teilweise in ihrem Heimatland Polen veröffentlicht wurden.Ihr kompositorisches Schaffen umfasst neben Klavier-, Vokal- und Bühnenmusik hauptsächlich Orchester- und Kammermusikwerke und wird fast ausschließlich von dem polnischen Verlag PWM, der über Schott International ausgeliefert wird, gedruckt. Beitrag von Isolde Weiermüller-Backes |