"Et Dreikünnijepöötzche" steht am Rande des Lichhofs, im Bereich der Kirche "St. Maria im Kapitol". Durch dieses 1310 entstandene gotische Törchen zogen einst die Reliquien der Heiligen Drei Könige triumphal in die Stadt ein.
Der Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, war u.a. Kanzler des Stauferkönigs Friedrich I., genannt Barbarossa und als solcher an der Belagerung Mailands beteiligt.
Die Äbtissin eines Frauenklosters wollte ihren Bruder, den Bürgermeister von Mailand, retten und setzte sich deshalb heimlich mit dem Erzbischof in Verbindung. Für den Fall des Erfolges versprach sie eine der kostbarsten Reliquien, die die christliche Welt damals kannte: die Gebeine der Heiligen Drei Könige, die sie in ihrem Kloster hütete.
Also griff van Dassel zu einer List und bat Kaiser Barbarossa, ihm nach dem Fall von Mailand das zu überlassen, was die Äbtissin des Frauenklosters auf ihren Schultern aus der Stadt schleppen würde. Barbarossa, der an einen Kirchenschatz dachte, gab sein Wort und musste es selbst dann halten, als er sah, dass die Äbtissin ihren Bruder, den Bürgermeister von Mailand, herausschleppte.
Der Erzbischof schenkte diesem das Leben und erhielt die kostbaren Gebeine, die Tausende von Pilgern nach Köln locken und die seiner Erzdiözese nicht nur Reichtum, sondern auch höchstes Ansehen verschaffen würden.
Natürlich gab es viele, die ihm diese Kostbarkeiten wieder abjagen wollten, so dass er wieder zu der ein oder anderen List greifen musste. Er ließ die Gebeine in drei Särge legen und versicherte, es seien die sterblichen Überreste dreier vor Mailand gefallener Ritter. Er soll auch behauptet haben, sie seien an der Pest gestorben. Man sagt auch, er habe die Hufeisen der Pferde verkehrt herum anschlagen lassen, um seine Verfolger zu täuschen.
Er schaffte es jedenfalls, mit seiner kostbaren Beute Köln zu erreichen und er wurde schon vor der Stadt begeistert und mit Jubel empfangen. In einer Art Prozession geleitete man ihn und die Gebeine der Heiligen Drei Könige durch ein Törchen in die Stadt. Diese Pforte wurde von nun an "Dreikönigenpförtchen" genannt.
Über dem spitzbogigen Durchlass ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige dargestellt. (Die Originale befinden sich im Schnütgen-Museum.) Früher waren die Nische und die Figuren farbig gestaltet; z.B. war der Hintergrund dunkelblau mit goldenen Sternen.
Mit den Heiligen Drei Königen wurde Köln zu einem bedeutenden Wallfahrtsort und ihnen zu Ehren wurden drei Kronen in das Stadtwappen aufgenommen.