Dieses Lied stammt von Dirroy Raithe (geboren 1 nach Mithal in Lurnis, verstorben 49 n.M. in Sekulodond), und zwar ist es aus der Zeit, als er noch Quill-Adept war. Raithe stand, wie auch Geana und Rani, mit Letaro Vancerne in Verbindung. Sie schrieben sich bisweilen lange Briefe. Der Barde hatte von dem berühmten schemurischen Quillpriester durch dessen Veröffentlichungen erfahren.
Das vorliegende Lied wurde 21 n.M. verfaßt.


Zur Wanderschaft

Heut´ brech´ ich auf zur Wanderschaft,
das Bündel ist bereits geschnürt.
Ich nippe noch am Gerstensaft
und gehe los, wohl von Quill geführt.
Liegt vor mir ein langer Weg?
Ach, es ist mir gleich.
So zieh´ ich nördlich, südlich, schräg
durchs Etrakliner Reich.

Sticht mich vielleicht ein Rosendorn,
stößt mich am Fuß ein Stein,
und hör ich aus dem hohen Korn
mehr als nur Grillen schrein,
dann faß´ ich fester meinen Stecken
und springe rasch vom schmalen Pfad
um Quell´ und Ursach´ zu entdecken:
schnell schau´n, ob ein Abenteuer naht.

Komm ich durch Zufall oder Unbill
vom Regen in die Trauf´,
so denk ich, s´ist der Plan von Quill
und nehm auch den in Kauf.
Und sollt´s mir mal schlecht ergehen,
so hilft mir nicht nur bloßes Glück:
Quill hilft mir Dinge zu verstehen,
und so meist´re ich mein Geschick.

So wand´re ich denn unbekannt
in Etraklin einher -
durch grünen Wald und Heideland
bis an das blaue Meer.
Doch wo ein grüner Kranz sich schlingt,
als gäb´s im Hause Wein,
und wo im Dorf die Fiedel klingt,
da kehr´ ich gerne ein.

Ich trage bei mir all mein Hab,
drum geh´ ich leicht dahin.
Doch immer wird an Lethys´ Grab
mir trauriger der Sinn.
Später aber mach´ ich mich
aufs Neue auf den Weg
und suche – quillgefällig sicherlich –
nach Weisheit und Beleg.


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