Die 100.000 km Bewährungs-Idee von VW |
100.000 km waren Anfang der 50er Jahre eine enorme Laufleistung für ein Auto. Eine besondere Anerkennung wurde ab Ende 1950 denjenigen zuteil, die mit ihrem Volkswagen mit ein und demselben Motor und ohne nennenswerte Motorreparaturen 100.000 km zurückgelegt hatten. |
Die Anerkennungsurkunde wechselte mit den Jahren ihr Layout und auch das Format. Auch von den Emailleplaketten gab’s mindestens 5 verschiedene Ausführungen. Die Uhren wurden unter anderem von den Herstellern Laco, Mauthe, Porta und Comet für VW gefertigt. Auf dem rückseitigen Uhrendeckel ist meistens ein VW Logo, der Schriftzug 100.000 km mit Eichenlaub und bei den Laco-Uhren noch eine Fabrikations-Seriennummer graviert. |
Das Treffen der VW Hunderttausender 1952 in Erbach im Odenwald |
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Es fand eine riesige Verlosung statt, an der ausschließlich die Fahrer von VW Hunderttausendern teilnehmen durften. Zu gewinnen
gab’s Preise im Gesamtwert von fast 100.000 DM: Neben VW-Teilen und Zubehör wurden 7 fabrikneue Volkswagen verschenkt! Der 1. Preis war ein nagelneues Karmann-Cabriolet. Es handelte sich um das 10.000ste bei Karmann gebaute VW
Cabrio.
Zur Endauslosung der Hauptpreise wurde ein Kontest durchgeführt: Es wurde der sparsamte angereiste VW ermittelt. Den 1. Preis, das Cabrio, sicherte sich ein Taxifahrer aus Ladenburg. Er
gewann, indem er mit 250 ccm Benzin in seinem VW Standard Taxi Bj. 1949 genau 4886,65 m weit fuhr. Der Standard hatte zu diesem Zeitpunkt 131.126 km auf dem Tacho. |
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Der Taxifahrer verkaufte das Cabriolet nach der Veranstaltung, um sich davon ein Mercedes-Taxi zu leisten. Aus Dankbarkeit behielt er aber seinen VW Standard, mit dem er gewonnen hatte, bis zu seinem Lebensende 1973. Danach übernahm diesen Wagen der bekannte VW-Freund Otto Weymann. Seit 1985 steht das Fahrzeug als Leihgabe im VW Museum in Wolfsburg und hat eine Gesamtlaufleistung von über 531.000 km erreicht. Er verschliß in seinem langen Käferleben 2 Motoren, 10 Sätze Reifen, 2 Sätze Stoßdämpfer und verbrauchte etwa 42.500 Liter Normalbenzin. Im Handschuhfach schlummern noch heute 2 Zigarren des Taxifahrers. |
Das Treffen der VW Hunderttausender 1954 in Stuttgart |
Zum “Sommertreffen der VW Hunderttausender” vom 10. - 11. Juli 1954 in Stuttgart am Killesberg kamen knapp 4500 Teilnehmer aus aller Herren Länder. Bei der Begrüßung am Sonntag morgen durch VW-Generaldirktor Dr. Nordhoff wurden vor dem Podium incl. Zuschauern 16000 Personen gezählt! Dieser Wahnsinns-Ansturm wird wohl auch der Grund dafür gewesen sein, nicht noch ein weiteres Treffen zu veranstalten. |
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Nur wenige Anreisende erreichten ihr Ziel in Stuttgart nicht. Einem Herrn wurde unterwegs der VW gestohlen, ein anderer hatte einen
Unfall und ein weiterer hatte an seinem VW kurz vor Stuttgart einen kapitalen Motorschaden. Und daß nach 186.000 störungsfreien Kilometern!
Viele der ankommenden Fahrzeuge waren
wunderschön mit Blumen oder Transparenten geschmückt. Einige Fahrer hatten in großen Lettern die Gesamtlaufleistung auf ihr Fahrzeug geschrieben. Insgesamt füllten die 4500 Fahrzeuge 17 Parkplätze!
Ein Bonner Schmirgelpapierwerk hatte gleich 17 VW Zweihunderttausender (> 200.000 km) entsandt und bekam dafür einen Ehrenpreis aus der Hand von Stuttgarts damaligem Bürgermeister Dr. Klett. |
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Die Nebenpreise füllten eine riesige Ausstellungshalle. Dort waren Sachpreise im Gesamtwert von ca. 320.000 DM aufgebaut. Unter
anderem 280 Autoradios, 57 Fotoapparate, 129 Liegesitzbeschläge, 527 Sätze Schonbezüge, 290 Rückfahrscheinwerfer und vieles mehr. Es gab aber auch eine Unzahl sonstiger Geräte wie z. B. Kühlschränke und Staubsauger zu gewinnen.
Sehr originell war die Auswahl der Teilnehmer, die als Glücksfeen die Lose für die 9 Export-VW ziehen durften. Hierfür ausgesucht wurden unter anderem der dickste Teilnehmer, jemand mit den Initialien
V.W., einer der einen Hundertmarkschein dabei hatte und einer der genau 74 Jahre alt war. Die Cabrio-Gewinnnummer wurde mittles Luftballons ermittelt, die mit Zahlen versehen in den Himmel emporstiegen. Die Nummern derjenigen
Ballons, die eine bestimmte Markierung zuerst passierten wurde notiert und hieraus eine 4-stellige Gewinnzahl gebildet. |
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400 Einsatzkräfte aus der VW-Organisation waren rund um die Uhr beschäftigt. 150 Helfer entsandte alleine VW-Großhändler Hahn, weitere Hilfe kam von Mahag München, Gramling Karlsruhe, Rösch Pforzheim, Islinger Mannheim und anderen. |
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